Samstag, 25. August 2012

Mongolei


Hallo zusammen und freundlichste Grüße aus Ulaanbatar in der Mongolei. 
Wir habens geschafft!!! Gunnar, die alte Sand-, Schotter- und Wasser-Sau hat uns auch die letzten 2000km über Stock und Stein sicher ans Ziel gebracht. Nach nun insgesamt 16203km in 6 Wochen haben wir unser Ziel erreicht und sind in der kältesten Hauptstadt der Welt angekommen. 

 
Aber von Anfang an: Los gings schon mit dem Grenzübergang. Da das Fahrzeug ja als Spende in der Mongolei verbleibt, mussten wir es hier importieren. Da mit uns aber noch insgesamt ca. 300 andere Teams die gleiche Idee hatten, waren die Mongolischen Grenzbeamten mit dem Import von ca. 30 Fahrzeugen pro Tag leider etwas überfordert. Mit einer Wartenzeit von 27 Stunden waren wir allerdings noch gut bedient. Es gab andere, die in Summe drei Tage warten mussten, bis auch der letzte Stempel gesetzt war. 

Das Warten hat sich allerdings gelohnt. Einmal von der Leine gelassen, ging es dann 1500km über unbefestigte Strassen durch unglaubliche Landschaften. Die Mongolei ist ca. fünfmal so groß wie Deutschland, hat aber nur 2,7 Millionen Einwohner.  Da man sich ausserdem fast immer auf Höhen zwischen 1000 und 2500m aufhält, gibt es auch keine Bäume mehr, die die Aussicht stören. 

Wir hätten es auch nicht für möglich gehalten, was man mit so nem zugegeben kleinen und eigentlich nicht geländetauglichen Auto alles machen kann. Gunnar war sich für nichts zu schade und hat wirklich jede Hürde genommen. 

Selbst durch den Sand hat er sich gefressen, wie ne Maus durch Schweizer Käse. 

 
Das beste waren allerdings die Flussdurchquerungen. Wenns noch irgendwie machbar aussah, musste notfalls einer von uns blank ziehen und erstmal durchlaufen. Alles bis Kniehöhe geht im übrigen problemlos :)


Alles über Kniehöhe ist aber Gift für den Wagen. Doch auch dafür gibt es Abhilfe. Statt einer Brücke oder ner Fähre gibts hier einfach nen Traktor, der einen, natürlich gegen Bares, durch den Fluss zieht. 


Also Stahlseil vorn an den Abschlepphaken, Motor ausmachen, Fenster schließen, Schlafsack und Wertsachen aufs Dach und los gehts. Man beachte den Wasserspiegel, der bis zur Windschutzscheibe reicht. Quasi Gunnar als Taucherbrille / U-Boot. 

 
Die Türen waren auch dicht. Was wir leider vergessen hatten, war die Lüftung richtig abzustellen. Das Wasser hat seinen Weg also trotzdem gefunden und uns erstmal schön das Auto unter Wasser gesetzt. Zum Glück hat die Elektronik aber alles unbeschadet überstanden und wir konnten weiterfahren. Andere hatten leider weniger Glück. Bei mehreren Teams ist das Seil auch mal gerissen und sie standen / trieben dann 20 Minuten im Fluss. Ergebnis: Wasser im Tank, Motorsteuerung abgesoffen,  Auto hinüber. 


Die Mongolei ist quasi fürs Zelten gemacht. Da hier ja kaum jemand wohnt, braucht man nur von der „Hauptstrasse“ runter, 200m querfeldein fahren und schon kanns losgehen. Das einzige was nervt, ist, dass es hier trotz Hochsommer kaum wärmer als 20 Grad wird. Da auch ständig relativ viel Wind weht, war die Standardbekleidung in für abends drausen sitzen folgende: 2 Paar Hosen, 3 T-Shirts, Pulli, Jacke, Mütze und Schlafsack. Streng nach Zwiebeltaktik. Hier Zelten mit der lokalen Kamelherde.  





Platz soweit das Auge reicht. 


Der Bus hatte Verspätung bzw. mongolische Autovermietung. 




Nach einer Woche über holprigste Strassen durch die Mongolei sind wir nun in Ulaabatar angekommen. Gunnar hat dank unserer Fingerfertigkeit, nem DIN A4-Blatt und nem schwarzen Filzstift nun zwei neue Nummerschilder ...




...  wir haben die Ziellinie überquert und das Auto sowie die Spenden übergeben. Die 16 203 km bis hier her, waren jeden Aufwand wert und wir hatten eine Menge tolle Erlebnisse. Morgen früh gehts nun wieder zurück nach Deutschland.

Nochmals Danke an alle Spender. Wir hoffen der Blog hat gefallen,
Beste Grüße,
Florian und Lars.